Die Erfahrung, dass man Dinge auch anders sehen kann, anders als man gewohnt war sie wahrzunehmen – dass sich die Sicht auf diese verändern kann, wenn man die Perspektive wechselt, sie aus einem anderen Blickwinkel betrachtet, zu einem anderen Zeitpunkt, aus der Entfernung von ein paar Stunden oder Jahren – wirft ein kritisches Licht auf das Sehen: Offensichtlich ist das Sehen kein Garant dafür, dass die Dinge so sind, wie man sie sieht.
Es ist das Sehen selbst, das die Realität in einem bestimmten Licht erscheinen lässt. Das Sehen sieht nur dieses Licht, unter dem sich die Dinge zeigen: Aus dieser Perspektive vermitteln die Lichtinterventionen von Victoria Coeln ein Plädoyer dafür, Orte und die mit diesen verbundene(n) Geschichte(n) in einem anderen Licht sehen und die Perspektiven verschieben zu können.
Diachrome werden in analoge Projektoren mit Linsensystemen eingesetzt und damit bis zu 1000fach vergrößert. Das Linsensystem dient dazu, außerdem Schärfen und Unschärfen zu gestalten, ein wesentlicher Bestandteil des lichtbasierten malerischen Prozesses. Andreas Spiegl