Valentin Oman

Bei Valentin Omans Eisfiguren erkennen wir ein tiefes Bekenntnis zu Ästhetik, gepaart mit sehnsüchtiger Wehmut nach manifestierter Schönheit. Der Mensch ist sein zentrales Thema, umgeben von Natur und kultureller Identität. Der See als Ort, als Spiegel, dargestellt in geheimnisvoller Dichte und Sanftheit leuchtender Farben; die Farben eines Sees von zarten, changierenden Tönen bis zum tiefen Blau, von Silber bis Schwarz. Alle Aggregatszustände von Wasser erwecken den Eindruck, als sei unendlich viel Zeit vergangen, die Spuren, Fragmente, Erinnerungen, und zukünftiges Sein erkennbar machen. Überall ist sinnliche Qualität einer menschlichen Figur sichtbar. Der Künstler lässt Farben und mediale Bilder collageartig verschmelzen. Dünn übereinander gelegte Farbschichten lässt er abblättern, kratzt sie teilweise wieder ab, Erd- und Grasreste werden mitabgebildet und stellen so einen Bezug zum realen Ort dar. Im Abbild von Eisschichten sieht Oman Körper; abstrakte Eismutationen werden von ihm in das Figürliche übertragen – nein, er erkennt die Figuren in ihnen und stellt sie in all ihrer flüchtigen Schönheit frei.

* 1935 St. Stefan bei Villach.
Lebt und arbeitet in Wien und Finkenstein. Universität für Angewandte Kunst Wien und Akademie für Bildende Kunst Ljubljana. Zahlreiche Auszeichnungen. Arbeiten im öffentlichen Raum.