Stiftskirche

Wiese vor der Kirche | Vorhalle

Die Erfahrung, dass man Dinge auch anders sehen kann, anders als man gewohnt war sie wahrzunehmen – dass sich die Sicht auf diese verändern kann, wenn man die Perspektive wechselt, sie aus einem anderen Blickwinkel betrachtet, zu einem anderen Zeitpunkt, aus der Entfernung von ein paar Stunden oder Jahren – wirft ein kritisches Licht auf das Sehen: Offensichtlich ist das Sehen kein Garant dafür, dass die Dinge so sind, wie man sie sieht. Textauszug von Andreas Spiegl

In der ehemaligen Stifts- und heutigen Pfarrkirche im romanischen Stil einer dreischiffige Pfeilerbasilika regen Licht und Glas zu neuen Dialogprozessen an. Armin Guerino gibt das Innerste seines Tabernakels in der Vorhalle preis und Nataša Sienčnik setzt leuchtende Akzente auf der Wiese vor der Kirche, den Weg aus dem Stiftsinnenhof weisend. Die Sichtbarkeit des Lichts an der Fassade des Stifts zieht sich tagsüber in das Innere des Stiftes und in den Kirchenraum zurück, um nachts wieder an der Fassade in Erscheinung zu treten. Dies lässt einen direkten Bezug zur gegenwärtigen Lebenssituation entsteht: Auftritt, gefolgt von Rückzug und Distanzierung in die eigene Intimität.