Simone Kessler

In ihrem Werk Tauwasser verewigt Kessler den vergänglichen Prozess des Eissschmelzens auf Glasplatten, die sie mit Cyanotypielösung beschichtet. Unter dem Sonnenlicht, das für die Belichtung der Platten sorgt, stoppt gleichzeitig das sich langsam ausbreitende Tauwasser den Belichtungsprozess, Tropfen für Tropfen. Dieses einzigartige Kunstwerk, das den gesamten Vorgang einer knappen halben Stunde festhält, ist in Originalgröße auf den Platten fixiert. Durch diese Technik verweist Kessler geschickt auf die Anfänge der Fotografie und schafft gleichzeitig eine visuell fesselnde Darstellung der Vergänglichkeit und Transformation.

Auftrieb II treibt als Installation zwischen Schwerkraft und magnetischer Kraft, blaue Linien durchziehen den Raum und verbinden sich zu einer Geraden. Drei Schwimmkörper verankern wie verkehrtherum die vertikalen, blauen Linien am Boden. Die Auftriebskörper aus Ton sind in blaue Original-Schwimmbadfarbe getaucht. Ton als Material ist für sie bedeutend und aufgeladen. Drei sehr starke Magneten halten kleine runde Metallplatten in der Schwebe und erlauben ihnen leichte Schwingungen, die durch Luftverwirbelungen erzeugt werden, ähnlich einem Kelpwald im Meer.

*1985 Regensburg/D. Lebt und arbeitet in Hamburg und München. Studium der Bildhauerei und Fotografie, Akademie der Bildenden Künste München und Facultad de Bellas Artes de la Universidad de Lisboa/Portugal. Fotografie, Installationen, Video, kinetische Kunst, Cyanotypie, Performance

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