Arnold Schmidt

Die Frohnatur Arnold Schmidt, der liebevoll „Andi“ genannt wird und mit diesem Spitznamen auch seine Werke unterschreibt, arbeitet am liebsten im atelier gugging und lässt sich während des Schaffensprozesses gerne assistieren, wie etwa beim Mischen der Farbe. Am Beginn seines Œuvres stand die menschliche Figur, die von Schmidt immer frontal, den Betrachtenden zugewandt, abgebildet wird. Die männliche Figur entsteht aus mehreren, übereinanderliegenden Kreisen, während die weibliche Figur aus einzelnen Strichen tailliert und mit langen Haaren dargestellt wird. Anfang der 2000er nahm sich der Künstler neuen Themen wie Flugzeugen, die er durch waagrechte Linien ergänzt, Autos, Fahrrädern, Vögeln oder Hasen an. Seiner kreisrunden Strichführung blieb und bleibt er bis heute aber treu. Mit Hilfe von Acryl, Aquarellfarben, Bleistift, Farbstiften oder Ölkreiden entwickelt er ein dichtes, abstraktes ineinander verschmelzendes Liniengefüge, das eine regelrechte Sogwirkung ausübt. Schmidts Arbeiten sind in ihrem expressiven Gestus einzigartig und womöglich mit keinem anderen Gugginger Künstler vergleichbar. Durch seine dynamische Arbeitsweise verleiht er seinen scheinbar einfachen Sujets eine gewisse Leichtigkeit und haucht ihnen Leben bzw. unterschiedliche Charaktere ein. Seine Werke finden sich unter anderem im Museum de Stadshof, Niederlande, und in den Landessammlungen Niederösterreich, Österreich.

*1959 in Wiener Neustadt geboren, lebt seit 1986 im Haus der Künstler in Gugging. 1990 erhielt er mit der Gruppe der Gugginger Künstler den Oskar-Kokoschka-Preis.