August Walla
August Walla gilt als einer der vielseitigsten Art Brut-Künstler der Gegenwart. Der Künstler bediente sich eines medienübergreifenden Vorgehens, arbeitete sowohl auf Leinwänden als auch auf Papier, schrieb tausende Briefe, fotografierte, fertigte Objekte an, gestaltete Straßen, Bäume, Häuser, vereinnahmte und bemalte seine gesamte Umgebung. Somit umfasst sein künstlerisches Œuvre Malerei (Gemälde, Wandmalerei, Graffiti), Zeichnung, Text, Plastik, Installation, Kunst im öffentlichen Raum, Performance und Fotografie. Seine Kunst ist äußerst eng mit seiner Biografie bzw. mit den Vorstellungen über sich selbst und mit seiner Person verknüpft. Ausgehend vom Tod seiner Großmutter und der Angst vor dem Verlust seiner Mutter führte der Künstler einen lebenslangen Kampf gegen den Tod. Der Begriff der Ewigkeit bekommt für ihn einen wichtigen Stellenwert. Für August Walla gibt es ein „Ewigkeitende“, das nach dem Ende der Ewigkeit etwas Neues vermuten lässt und nicht das Ende bedeutet. Die Wörter „Ewigkeitende“ und das Synonym „Weltallende“ ziehen sich wie ein roter Faden durch sein gesamtes Werk. August Walla erschuf sich eine selbsterschaffene, privatmythologische Welt, die er auch in seinem Zimmer im Haus der Künstler in Gugging in Form von Wandmalereien festhielt. Seine Werke sind im Irish Museum of Modern Art, Irland, in der Collection de l’Art Brut, Schweiz, im Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig, Österreich, und in zahlreichen privaten Sammlungen zu finden.
*1936 in Klosterneuburg geboren, lebte von 1983 bis zu seinem Tod 2007 im Haus der Künstler. Universalkünstler, der seine gesamte Umgebung vereinnahmte und bemalte. 1990 erhielt er mit der Gruppe der Gugginger Künstler den Oskar-Kokoschka-Preis.