Daniel Spoerri

Daniel Spoerri ist Objektkünstler. Meist sind es Alltagsgegenstände, die er in seinen Assemblagen verarbeitet oder Dinge, deren Herkunft und Nutzen sich nicht auf den ersten Blick erschließen. Kurios nennt sie Daniel Spoerri. Manche Betrachter:innen finden seine Arbeiten makaber, viele sind aber auch amüsiert. Sie entdecken darin eine ironische Note, einen verschmitzten Ausdruck, ein witziges Detail. Humor ist eine Möglichkeit Distanz zu schaffen, eine Situation „in den Griff zu bekommen“. Es sind aber nicht nur Objekt-Assemblagen, für die Spoerri bekannt ist. Da der Tod und die Erotik – Ende und Anfang des Lebens – in der Kunst bereits ausgiebig thematisiert worden sind, richtet Spoerri seine Aufmerksamkeit auf eine andere wichtige Lebensgrundlage: das Essen. Die „Fallenbilder“, in denen er Alltagssituationen festhält, indem er Gegenstände auf einem Tisch festklebt, ohne ihre zufällige Anordnung zu verändern, fixieren ein soziales Ereignis, zum Beispiel eine gemeinsam eingenommene Mahlzeit. Mit dem Essen sind Gewohnheiten und Konventionen verbunden, die Spoerri mit den Mitteln der Kunst erforschte. Dabei entstanden Brotteigobjekte, Konzepte für mehrgängige Dinners, Rezeptsammlungen und das „Gastronomische Tagebuch“. Im Zuge der Ausstellungsreihe der galerie gugging „curated by“ kuratierte Daniel Spoerri im Jahr 2021 seine eigene Ausstellung in Gugging. Seine Arbeiten sind in allen wichtigen nationalen und internationalen Sammlungen von Japan über Island bis in die USA vertreten. 

*1930 in Galaţi/Rumänien geboren, lebte bis zu seinem Tod 2024 in Wien und Seggiano, Italien. Wurde als Tänzer, Dichter, Objektkünstler, Gründungsmitglied der Nouveuaux Réalistes und Begründer der Eat Art bekannt.