Emil Novy
Nach der bestandenen Meisterprüfung übersiedelte Emil Novy mit seiner Familie auf den Semmering, wo er eine Pension betrieb und eine Malerwerkstatt führte. 1962, in Gugging angekommen, erkannte Dr. Leo Navratil Novys Talent und stellte ihm einen Raum als Atelier zur Verfügung, indem er weitgehend ungestört arbeiten konnte. Als einer der ersten Gugginger Künstler, die ihre Kreativität voll entwickeln konnten, begann Novy autodidaktisch zu zeichnen und zu malen. Er suchte und fand einen Ausgleich durch die Arbeit als Künstler. Seine persönliche Situation wurde zum Thema eindrucksvoller, von tiefer Expression erfüllter Ölkreidezeichnungen. Bis zu 16 Stunden täglich widmete er dem Malen und Dichten, in denen zahlreiche Glückwunschkarten mit Kugelschreiber sowie eine Serie von Vogelbildern und Entwürfe für Bauernmalerei entstanden. Zudem gibt es eine kleine Anzahl an Ölgemälden und künstlerisch gestaltete Bücher mit einigen tausenden Versen und Gedichten, die Zeugnis von diesem einmaligen Schaffensrausch geben.
*1907 in Niederösterreich geboren, verstarb 1968. Erlernte in der Werkstatt seines Vaters das Malerhandwerk. Ab 1962 lebte er in der psychiatrischen Klinik in Gugging, wo er bereits ein Jahr später ein „Atelier“ zur Verfügung gestellt bekam.