Gudrun Leitner

Die Textilkünstlerin näht Bilder aus Stoff, so präzise bearbeitet, dass nicht die Technik, sondern das Motiv im Vordergrund steht. Die vorgegebene Farbe und Struktur der Baumwollstoffe, das Applizieren der Stoffflächen und das Umranden jeder Stoffkante mit dem Nähgarn ergeben ein leichtes Relief, eine leichte räumliche Wirkung, eine intensive Klarheit: eine neue Darstellung von Bildern.

Die aufwändigen, ausdrucksstarken Bilder gehen von Fotografien aus, in unzählige Einzelteile zerlegt und als Stoffelemente in kräftigen Farbkompositionen und tiefschwarzen Schatten in Schichten appliziert.

Es entstehen Bilder, mit denen sie emotional verbunden ist oder die sie bewegen, wie z.B. Originalporträts vom Fotografen Manfred Klimek – Personen, der Künstlerin bislang unbekannt, mit denen sie auch nichts verband, sie aber durch den Ausdruck in ihrem Gesicht, dem Glanz ihrer Augen, ihren tiefen Falten, in den Bann gezogen haben. Wenn sie z.B. das Auge eines Porträtierten nimmt, dann vergrößert sie es, weil sie die Weite und die Wirkung interessiert: wie sind die Farbkompositionen hier, wie ist der Eindruck des genähten Auges, die Spiegelung darin?

*1976 Spittal/Drau. Lebt und arbeitet in Berlin. Freie Künstlerin seit 2005, Applikationen mit Baumwollstoffen (Garne von ALTERFIL). Ausstellungen in Deutschland und Österreich, erstmalige Ausstellung in Kärnten. 2012 TedX Salzburg.

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