Johann Hauser
Die Werke von Johann Hauser zählen zu den Klassikern der Art Brut und Hausers künstlerisches Schaffen trug wesentlich dazu bei, dass die Gugginger Künstler in der Öffentlichkeit wahrgenommen wurden. Oswald Tschirtners bester Freund war laut, exaltiert, wortgewandt und seinen Stimmungen nachgebend, genauso intensiv und mächtig sind seine Bildnisse von schönen und hässlichen Damen, Raketen und Panzern, Schlangen und Schlössern. Angeregt durch Dr. Leo Navratil und die Flugzeugdarstellungen seines Gugginger Künstlerkollegen Aurel Iselstöger fing er Ende der 1950er-Jahre zu zeichnen an. Seine Zeichnungen, die vorzugweise mit Blei- und Farbstiften auf Papier entstanden, zeugen von einer kräftigen Strichführung, die oftmals eine enorme zeichnerische Dichte aufweist. Eine absolute Vorliebe galt dem Abbild der Frau, das von anfänglich „keuschen“ bekleideten Damen zu wild-erotischen Darstellungen führte. Darüber hinaus finden sich Darstellungen einzelner Motive, wie eines Rechtecks und einer Sonne und eines Mondes oder der blaue „Hauser Stern“, der zum Symbol des Hauses der Künstler wurde. In seinem Werk nach 1989 entwickelte der Zeichner eine neue Farbigkeit in großen Formaten. Große Bedeutung hat auch sein druckgraphisches Werk, das rund 150 Radierungen beinhaltet. Seine Werke befinden sich etwa im Setagaya Museum, Japan, der Collection de l’Art Brut, Schweiz, sowie in vielen weiteren öffentlichen und privaten Sammlungen wie der Sammlung Helmut Zambo, Deutschland.
*1926 in Bratislava/Slowakei geboren, von 1981 bis zu seinem Tod im Jahr 1996 lebte und arbeitete er im Haus der Künstler in Gugging. 1990 erhielt er mit der Gruppe der Gugginger Künstler den Oskar-Kokoschka-Preis.