Johannes Lechner/Lejo
Das Interesse an alten Gegenständen und Dingen aus früheren Zeiten führten den seit seiner Schulzeit unter dem Spitznamen „Lejo“ bekannten Künstler letztendlich zur Fotografie. Der Werkstoff, aus dem der Künstler schöpft, hat meist nichts mit Lejos eigenem Leben zu tun. Er macht sich Familienfotos zu eigen, die ihm mal da, mal dort unterkommen. Im Jahr 2007 geht er dazu über, diese Andenken zu zerschneiden, zu zerreißen und zu kombinieren und aus den Fragmenten teils humorvolle Collagen anzufertigen. Lejos künstlerische Erfahrung kommt in der Collage selbst zum Ausdruck, in der plötzlich entstandenen Vieldeutigkeit mehrerer Bilder, die eigentlich nicht dazu bestimmt gewesen waren, ihr Schicksal miteinander zu teilen. Dieses nostalgische Korpus wird zerlegt, dann wieder zusammengesetzt und treibt schließlich mittels Montagen und Hybridisierungen unsere Fantasie an ihre äußerste Grenze und trotzdem sind wir fähig, uns damit zu identifizieren. Durch die demonstrative Aneinanderreihung des fotografischen Inhalts ergeben sich aus den zuvor getrennten Teilen ein großes Ganzes und eine neue künstlerische Harmonie. Seine Werke werden im In- und Ausland ausgestellt und sind in privaten Sammlungen zu finden.
*1964 in Vorau geboren, der als Lejo bekannte Künstler lebt und arbeitet in Wien. Der Autodidakt kauft und sammelt seit den 1990er-Jahren einzelne Fotos und ganze Alben aus Nachlässen, von denen er sich künstlerisch inspirieren lässt.