Loys Egg

Der Freigeist und Rockmusiker, der schon sehr früh Bekanntheit erlangte, kann sich nicht so leicht in eine Schublade stecken lassen, weil er auf so vielen künstlerischen Spielwiesen zu Hause ist. Schon früh begann Egg an der „offenen Form“ zu arbeiten, Formen von Papier und Leinwand zu befreien und so ein offenes, mobiles Zeichensystem zu entwickeln, in dem die Zeichen beweglich und variabel den Raum eroberten. Seit 1970 arbeitet er an der Auflösung des klassischen Raumbegriffs und des entsprechenden Plastikbegriffs. 1972 realisierte er dreidimensionale Linien aus Asphalt, die er über die Wände verteilte. Die ehedem graphischen Zeichen auf der zweidimensionalen Fläche des Papiers oder der Leinwand migrierten aus der Zeichnung und dem Tafelbild heraus. Die Zeichen verließen die Tafel und eroberten die Wand und damit den Raum. Sein Œuvre reicht von Skulpturen, Installationen über Zeichnungen bis hin zu Fotos und Musik. Auch bei der Betitelung seiner Werke bleibt er stets seinem freiheitsliebenden Ansatz treu – seine Arbeiten bleiben schon immer ausnahmslos und konsequent „Ohne Titel“, damit lädt er die Betrachtenden dazu ein, noch genauer hinzusehen und in Kontakt mit ihrem wahren Selbst zu kommen.  Seine Werke befinden sich unter anderem in der Albertina, Wien, im Belvedere, Wien, mumok, Wien, und der Neuen Galerie am Landesmuseum Joanneum, Graz.

*1947 in Bern/Schweiz geboren, lebt und arbeitet seit 2018 in Klosterneuburg. Studium an der Akademie für angewandte Kunst Wien und Akademie der bildenden Künste Wien. Mitglied der Wiener Secession. Mitglied der Grazer Autorenversammlung.