Sebastian Herzau

Sebastian Herzau versetzt den Betrachter unmittelbar in die Rolle des Voyeurs. Auf Grund des Blickkontakts durch einen scheinbar durchsichtigen Schleier entsteht zwischen ihm/ihr und den nur schemenhaft erkennbaren Motiven eine vom Künstler gewollte Intimität, die an die Grenzen des Geheimnisvollen stößt. Seine Porträts zeigen einen Prozess, der mit dem Sich-Selbst-Finden, aber zugleich mit einem gewissen Erstaunen einhergeht. Sie sind bewusst, klar komponiert und gleichzeitig sind es immer auch Untersuchungen an dem Bild selbst. Welche Rolle übernimmt die zweite trennende Fläche, die die Realität von der Oberfläche trennt? Ist die Oberfläche, das Bild real? Das Ausloten von Distanz und dennoch unmittelbarer Nähe wird zu einem nachvollziehbaren schöpferischen Prozess für die Betrachter:innen. Der angeregte Wahrnehmungsprozess liefert kein genaues Bild einer Umwelt, sondern reflektiert die Wirklichkeit mit reduzierten Mitteln, wodurch er Illusionen Raum gibt und beim Betrachter Phantasien und Spiel mit Erfahrung provoziert. Er verändert in seiner Malerei die Wirklichkeit im besten Sinne zu einem ästhetischen Schein.

*1980 Schönebeck/D. Lebt und arbeitet in Halle/Saale. Studium Malerei und Grafik an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein Halle/Saale bei Prof. Ute Pleuger. Direktor der Kunstmesse KUNST/MITTE.

AUSSTELLUNGSORT

MEHR INFOS