Stiftswiese | Fassade
Die Fassade in der Nacht rückt heuer erneut prominent in das Zentrum der Nachtschwärmer. Ins Schwärmen gerät man tatsächlich, wenn die linearen schwarz-weiß Zeichnungen des Grazer Künstler Kollektivs – OchoReSotto – aus Licht in Bewegung geraten und den Lebenslinien Raum geben, mit der gesamten Stiftsfassade samt Turm mit Pyramidendach weithin sichtlich zu intervenieren.
Die historische Architektur erhält durch die Dimension des Werkes in der Nacht eine Überwindung des Zeit-/Raumgefühls. Alles ist in Bewegung, das Leben zeichnet seine Linien und schreibt sich in die Architektur-Geschichte des Baukörpers vorübergehend ein.
Über den Tag erscheint die Fassade des 1070 als romanisches Benediktinerkloster gebauten Stifts pur. Sie prägt das historische Ortsbild Millstatts. Tagsüber zieht sich die Lichtintervention – compositions of lines – in den Gewölbekeller im Inneren des Stifts zurück und kann dort gesehen werden.
In der sanft ansteigenden Stiftwiese, die einmal ein Obstgarten war, findet man, wie zufällig hingelegt (oder doch nicht?) einen alten Bekannten. Ein weiteres Werk aus der Serie Sunny side up – ein Spiegelei von Gert Resinger.