Der beeindruckende, kontemplative Rundgang mit Sterngratgewölben aus der Zeit um 1500 öffnet mit seinen Rundbogenarkaden den Blick in den Innenhof, begleitet von Tiersymbolen an der Basis und in den Kapitellen der Doppelsäule und den Biforen.
In dem begrünten Innenhof wächst von Gert Resinger ein überdimensionaler Blumenhain aus Holz in der enormen Vergrößerung, abstrahierte Formen positionieren sich selbstbewusst: hier streben wir nach oben, hier gehören wir hin. Esther Stockers Werke sind wie die Architektur des Gewölbes auf geometrischen Grundprinzipien aufgebaut. Dabei bricht sie die strenge Geometrie des Untergrundes und legt den geordneten Raum so in Falten, dass sie in Form von modernen Kunstwerken – „Papierknäuel“ ähnlichen Knitterskulpturen – aufgebrochen wird. Der künstlerisch dialogische Prozess findet die Weiterführung im Zusammenspiel der historisch architektonischen Besonderheiten des Standortes mit dem keramischen Großwerk Gerold Tuschs. Zwei Gewölbelogen werden mit zwei von drei Segmenten mit barock anmutenden Zier- und Stilelementen ausgekleidet. Sie wirken, wie die aus der Zeit genommene, lustvolle und spielerische Weiterführung der Gewölbegerippe.