Elke Maier
Für die speziell für die Höfe des Kreuzganges geschaffene „site-specific“ Installation wurden tausende Meter weißer Fäden eingesetzt. Die besondere Verbindung beider Höfe über den Dachfirst des Ostflügels ist untrennbar mit der Authentizität des Ortes verbunden. Die Installation lässt sich nur hier und an keinem anderen Ort erleben, an keinen anderen Ort transferieren, ist daher einzigartig. Die Künstlerin hat ihre Installation von Anfang an „in situ“ realisiert, wobei die Form des Kunstwerkes noch die prozessuale Bewegung seiner Entstehung erkennen lässt: Ich denke Form nicht als Grenze, sondern als Prozess. Sie entsteht als der Niederschlag von Spuren (m)einer Bewegung im Raum. Statt geschlossener Form ist Offenheit, statt von außen zu betrachtender Körper ist die Installation ein begehbarer, transparenter Raum, der bestenfalls als Ort kontemplativen Seins erfahrbar ist. Und, wenn wir uns dann selbst mitten hinein begeben, und sich in unserem Blick der Horizont mit jedem Schritt verändert, können wir uns selbst im Übergang erleben, als ein Moment innerhalb universeller Bewegungen des Lebens, die auch durch uns selbst hindurch gehen und nun ihren Spuren in uns begegnen. (E.M.)