2022 | sinNe_Wahrnehmung und Ausnahme

Bereits im fünften Jahr präsentiert der Kunstverein zeitgenössische Kunst in den historischen Räumen und Plätzen des Stifts, der Stiftskirche und See nahen Orten in Millstatt.

Sehnsucht nach Nähe, Zusammengehörigkeit und gemeinsames Erleben, der Wunsch nach Unbeschwertheit, aber auch die Festigung unserer Werte wie Frieden und Sicherheit nehmen aktuell einen besonderen Stellenwert ein. Gemeinsam Erlebtes verbindet und kann ein neues Miteinander schaffen.

Mit der Ausstellung – sinNe, greift Tanja Prušnik, unsere Kuratorin, Künstlerin und Präsidentin des Künstlerhauses Wien erneut aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen auf. Unser hoch motiviertes Ausstellungsteam bestehend aus Studentinnen, die sich Ihnen auf nachfolgenden Seiten noch vorstellen, begleitet Sie gerne durch die Ausstellung. Lassen Sie den Funken der Begeisterung auf sich überspringen und entdecken Sie in einer kurzweiligen Form das spannende Programm.

Die diesjährigen Veranstaltungen reichen von Präsentationen der am See entstandenen Werke über ein Konzert auf klingenden Steinen, Future Talk und natürlich als ein Highlight die KunstNacht im Stift Millstatt. Wir sind sehr glücklich, dass wir Ihnen das gesamte Programm inkl. der Begleitungen durch die Ausstellung – auch in diesem Jahr – kostenfrei zugänglich machen können. Als gemeinnütziger Verein nehmen wir Spenden gerne an und sichern Ihnen zu, dass diese 1:1 in die Aktivitäten des Vereins investiert werden.

Herzlichst, Ihre Anette Lang

Dobrodošla v Millstattu – ein Willkommen in Millstatt

Das diesjährige Thema mit dem Kurztitel „sinNe“_Wahrnehmung und Ausnahme reflektiert das gesellschaftliche Geschehen, das vorangegangene weiter untersuchend, einem roten Faden folgend. Vieles fühlt sich anders an. Eine Umarmung, ein Blick, scheinbar Unscheinbares wird bedeutungsvoll, Scheinendes verliert an Wertigkeit.

So hat sich auch unsere Wahrnehmung verändert – durch das Verschieben von Ausstellungen, Vorträgen, Performances in einen neu dimensionierten digitalen Raum. Sehnsucht nach realer Wahrnehmung hat sich gesteigert – Fühlen, Schmecken, Riechen, Hören – ehemals Selbstverständliches wird ersehnt, weckt Verlangen, Sehnsucht wird gesteigert – mit allen Sinnen kann diese Ausstellung erfasst werden.

Es geht um so viel mehr als reines Sehen, über reines Betrachten hinaus. Können denn Betrachtungsweisen neu interpretiert werden? Schmecken, Riechen, Spüren sind im digitalen Raum nicht erlebbar. Haptik, Geruch, Sensorik und Gehör ergeben Gefühle – diese gilt es zu erreichen. „sinNe” steht für Raumaneignungen, Aneignung des Überraschenden, des Neuen, des Unvorhersehbaren, für das sich Einverleibende.

Die diesjährige Ausstellung erarbeitet Verbindendes –die Gemeinsamkeiten, die unsere Gesellschaft zusammenhält. Sehnsucht nach Nähe, Wärme und Zusammengehörigkeit sowie das gemeinsame Erleben und Wunsch nach Unbeschwertheit nimmt in den aktuellen Zeiten einen besonderen Stellenwert ein. Gemeinsame Erfahrungen verbinden, geschaffene Begegnungen an Begegnungsorten ermöglichen sich über Themen, wie z.B. Kunst, auszutauschen. Die so entstehende Gemeinsamkeit stellt ein neues Miteinander dar, geschaffen durch Licht, Essen, Berührung, Tätowierung und Betrachtung.

Durch Aufforderung zur Partizipation, zum Dabeisein, zum Dazugehören. Gemeinsames Erlebnis steht im Vordergrund. Der Einblick in vielschichtige künstlerische Ausdrucksweisen soll einladen, mit allen Sinnen einzutauchen in Kunst, die sich kulinarisch, optisch, haptisch und auch überraschend präsentiert. Lichtimpulse geben den Takt der Atmung vor, der gesamte Körper wird in den Aufnahmeprozess künstlerischen Wirkens eingebunden.

Die aktuelle Lage im Osten hat uns veranlasst Maßnahmen zu setzen und das Konzept zu erweitern. Das Miteinander, das Verbindende, das Unterstützende steht für uns im Fokus!

Wir freuen uns auf die ukrainischen Künstlerinnen Katherine Reznichenko, Inna Kharchuk im Artist in Residence Programm und Khrystyna Bodnaruk in der Ausstellung. Herzlich willkommen, dazu mit allen KünstlerInnen aus A, I, SLO, CH.

Ihre Tanja Prušnik

Broschüre 2022

Künstler:innen 2022