Programm millstART 2025
Im Programm 2025 mit dem Titel – ursprünglich_berührend! gugging goes millstART – öffnet der Kunstverein millstART die Türen zur Art Brut. Die in den 1940er-Jahren geprägte Kunstströmung Art Brut geht auf Jean Dubuffet zurück und bezeichnet Kunst von Menschen, die einem inneren Ausdrucksbedürfnis folgend, autodidaktisch, unverfälscht und „roh“ ihre Werke schaffen. Dubuffet, selbst ein einflussreicher Künstler des 20. Jahrhunderts, war zudem auch im Weinhandel tätig, wovon der Begriff herrührt. Die Ausstellung zeigt eine repräsentative Auswahl an Werken der Gugginger Künstler und ihrer internationalen Kolleg:innen sowie ihrer zeitgenössischen Wegbegleiter:innen, die sich auf ihre eigene Weise mit dem Feld verbunden fühlen und dieses für sich entdeckt haben. Art Brut hat es immer schon gegeben … schon seit der ersten Höhlenmalerei. Die Ausstellung bietet einen Einblick in dieses spannende, breite Feld der Kunst, in dem es darum geht, unbeeinflusst an die Werke heranzugehen. Das gilt sowohl für den Künstler/die Künstlerin als auch für die Betrachtenden. Für die Besucher:innen ist die Auseinandersetzung, die Begegnung mit Art Brut oftmals etwas gänzlich Neues und Berührendes. Berührend ist das, was spürbar ist, das Schaffen und Erleben von Kunst ist bestenfalls einfach und bedingungslos, ohne Wenn und Aber.
Ein Herzliches Willkommen auf der millstART Ausstellung 2025!
Liebe Kunstinteressierte, liebe Kunstfreunde und -freundinnen,
mit dem diesjährigen Programm „ursprünglich_berührend! gugging goes millstART“ lädt der Kunstverein millstART ins Stift Millstatt ein und öffnet den Blick für die Kunstrichtung Art Brut. Darunter versteht man Kunst abseits etablierter Strömungen, geschaffen aus innerem Drang und jenseits akademischer Regeln. Neben den Werken der Gugginger Künstler haben uns im Besonderen die Filme über dieses Genre bewegt. Die Filme ermöglichten uns, Art Brut Künstler:innen quasi kennenzulernen und die Entstehungsorte dieser Kunst virtuell zu besuchen.
Es war ein Leichtes, Max Wohlkönig vom Kino Millstatt für eine Zusammenarbeit zu begeistern. So können wir im Rahmen des millstART Programms erstmalig Kinofilme als einen weiteren Zugang zur Ausstellung anbieten. Themenbezogene Kurzführungen mit Bezug zum anschließenden Kinofilm stimmen auf die Filmvorführungen im MONTAGS.KUNST.KINO ein.
Was würden wir uns für Ihren Besuch der Ausstellung wünschen? Dass die Werke im Vordergrund Ihrer Betrachtung stehen. Dass man beim Betrachten Nischenbegabungen oder Inseltalente sieht, ohne über Beeinträchtigungen nachzudenken. Weiters, die Erkenntnis welch unglaublichen Stellenwert die Gugginger Künstler international genießen und wie sehr Art Brut die Kunstwelt in allen Facetten beeinflusst hat und es fortwährend tut. Wir hoffen, Ihnen etwas von unserer Begeisterung für Art Brut weitergeben zu können.
Lassen Sie sich berühren! Wir freuen uns auf Sie!
Anette Lang | Obfrau Kunstverein millstART
Kunstverein millstART: V.l.n.r. Obfrau Stellvertreter Michael Berndl, Ehrenpräsidentin Ina Maria Lerchbaumer, Obfrau Anette Lang, Finanzreferent Andreas Nestler, Präsidiumsmitglied Elisabeth Rosegger, nicht am Bild: Präsidiumsmitglied Markus Steindl, Schriftführerin Elisabeth Dullnig
Fassade der galerie gugging, ©Thomas Schüssler-Kalt
ursprünglich_berührend! gugging goes millstART
Wir, Irina Katnik und Nina Katschnig, laden Sie herzlich ein, im Themenjahr 2025 in das faszinierende Universum der Art Brut und ihrer „anverwandten“ Künstler:innen einzutauchen und die Vielfalt dieser ursprünglichen Formensprache zu entdecken!
Als gebürtige Kärntnerinnen liegt es uns besonders am Herzen, diese einzigartige Kunstrichtung auch in unserer Heimat einem breiten Publikum zugänglich zu machen und wir sind überzeugt, dass das Stift Millstatt mit all seinen wunderbaren, ganz unterschiedlichen Ausstellungsmöglichkeiten ein idealer Ort dafür ist. Unter dem Titel „ursprünglich_berührend!“ präsentieren wir eine repräsentative Auswahl an Werken der Gugginger Künstler und ihrer nationalen bzw. internationalen Kolleg:innen sowie ihrer zeitgenössischen Wegbegleiter:innen, die sich auf ihre eigene Weise mit dem Feld verbunden fühlen. 28 Künstler:innen aus acht Nationen veranschaulichen mit einer Bandbreite an unterschiedlichen Medien die vielfältigen Herangehensweisen.
Die in den 1940er-Jahren geprägte Kunstströmung Art Brut geht auf Jean Dubuffet zurück und bezeichnet Kunst von Menschen, die einem inneren Ausdrucksbedürfnis folgend, autodidaktisch, unverfälscht und „roh“ ihre Werke schaffen. Dubuffet, selbst ein einflussreicher Künstler des 20. Jahrhunderts, war zudem auch im Weinhandel tätig, wovon der Begriff herrührt. Brut meint roh, ungesüßt, ohne „Zusätze“, durchaus in Analogie zum Champagner. Dem Künstler verdanken wir auch die Collection de l’Art Brut in Lausanne, Schweiz, die im Jahr 1976 eröffnet wurde und der Art Brut gewidmet ist. Die Werke der Gugginger Künstler zählen zu den Klassikern dieser Stilrichtung und werden seit den 1970er-Jahren weltweit gesammelt und ausgestellt.
Art Brut hat es jedoch immer schon gegeben … schon seit der ersten Höhlenmalerei. Die Ausstellung bietet einen Einblick in dieses spannende, breite Feld der Kunst, in dem es darum geht, unbeeinflusst an die Werke heranzugehen. Das gilt sowohl für den Künstler/die Künstlerin als auch für die Betrachtenden. Für die Besucher:innen ist die Auseinandersetzung, die Begegnung mit Art Brut oftmals etwas gänzlich Neues und Berührendes. Berührend ist das, was spürbar ist, das Schaffen und Erleben von Kunst muss einfach, bedingungslos sein, ohne Wenn und Aber. Art Brut berührt und das „Berührt werden“ ist wohl einer der wesentlichsten Aspekte, die Kunst so essenziell, ja geradezu ausmacht. Eine Kunst, die direkt zur Seele spricht, und in dieser hochtechnisierten Zeit mit zunehmender KI auch ein guter, beruhigender Gegenpol ist.
Wir freuen uns sehr auf ursprünglich_berührend! und auf Sie, liebe Besucher:innen!
Irina Katnik und Nina Katschnig
Kuratorinnen
Irina Katnik und Nina Katschnig | galerie gugging
Irina Katnik
geboren 1992 in Villach. Studium der Kunstgeschichte an der Universität Wien. Nach Stationen in der nationalen Museumswelt, seit 2015 Teil des Teams der galerie gugging. Verantwortlich für Ausstellungs- und Messeproduktion sowie den Social Media Auftritt und neben Nina Katschnig Kuratorin der wechselnden Galerieausstellungen & Autorin.
Nina Katschnig
geboren 1972 in Klagenfurt. Studium der Pädagogik und Psychologie in Klagenfurt. Seit 1997 für die Gugginger Künstler tätig, Aufbau des museum gugging und der Privatstiftung – Künstler aus Gugging. Seit 2000 Leiterin der galerie guggingund Kuratorin/Autorin. 2024 Verleihung des Goldenen Ehrenzeichens des Bundeslandes Niederösterreich für ihren passionierten Einsatz für die Gugginger Künstler.